Musicalkritik «Next to Normal»

Wie kann man extreme Vorfreude und totale Enttäuschung in einem Wort ausdrücken?

Ja, leider war mein Besuch bei „Next to normal“ in Bern genau so. Ich konnte so viele Songs des Musicals bereits auswendig, da ich sie zuhause hoch und runter höre… und vielleicht ging ich mit zu hohen Erwartungen in die Vorstellung, weil das Musical musikalisch ganz anders daherkam – oder es war einfach schlecht.

Abgesehen von der musikalischen Misere muss ich zugeben, dass irgendwie das Stadttheater Bern auch falsch gebaut ist für Musicals. Wir hatten in der 3. Reihe im Parkett, in der Mitte, unsere Sitzplätze und haben bei den Songs nur Instrumente gehört. Gesungenes praktisch gar nicht. Die Abmischung war aus technischer Sicht echt miserabel.

Loben muss ich dafür das simple aber beeindruckende Bühnenbild, die Spannung von Bettina Mönch während der gesamten Vorstellung (, was bei ihrer Rolle NICHT einfach ist!) UND die Choreo.

Kurzzusammenfassung:
Im Rockmusical begegnen wir einer Mutter, die mit einer bipolaren Störung kämpft und beobachten die Wirkung, die diese Krankheit auf ihre Familie hat. behandelt und damit neue theatrale Formen schafft, über ebendiese Themen zu sprechen.

Was lerne ich aus dieser Erfahrung? Entweder ich höre zu oft Musicalsongs und orientiere mich dann an den Aufnahmen der Erstaufführungen – ooooder das Stadttheater Bern hat wirklich wenig Erfolg mit Musicals – denn auch der Saal war an diesem gestrigen Freitagabend praktisch leer.

Leave a Reply